
Das House of Bread ist ein fester Bestandteil der Bread & Fish Stiftung. Es ist das erste Projekt unserer Stiftung und das erste Projekt dieser Art. Es zeigt, in Erinnerung an die Speisung der 5.000, ein alternierendes Versorgungsmodell auf. Ziel ist es, jedermann, aber besonders Witwen, Waisen, behinderte und benachteiligte Menschen täglich und kostenlos mit frischem und qualitativ hochwertigem Brot zu versorgen. Um diesen caritativen Aspekt zu finanzieren, wird parallel dazu ein gewerbemässiger Betrieb geführt. Dieser betreibt einen Coffeeshop mit einem gastronomischen Geschäftsmodell. Ein langfristiges Ziel ist es, dass der Überschuss aus dieser Tätigkeit einen wesentlichen finanziellen Beitrag liefert, um den caritativen Teil zu tragen. Es wird eine Möglichkeit geschaffen, dass sich Besucher, welche ebenfalls in diesem Lokal gratis Brot erhalten, durch eine Spende an den Kosten der Brotproduktion beteiligen. Die Besucher des Coffeeshops werden durch die Dekoration sowie durch Beschriftungen und Videos an die Speisung der 5.000 erinnert.
Das House of Bread hat ihre erste Brotlieferung am 19. August 2018 vorgenommen. Seit diesem Tag wurden fast ausnahmslos 85 kg Brot pro Tag bei lokalen Bäckereien gekauft und an bedürftige Empfänger weiterverteilt. Insgesamt wurden bis zum bereits kg Brot kostenlos abgegeben.
Gleichzeitig wurde damit angefangen, Strukturen vor Ort zu schaffen. Hauptanliegen war das Lokalisieren von geeigneten Räumlichkeiten, um die Bäckerei zu betreiben. Dies stellte sich zuerst als äusserst schwierig dar. Da aus schweizerischer Perspektive keine geeigneten Räume, insbesondere im Ausbaustandard, zur Verfügung standen, wurde schnell klar, dass bauliche Massnahmen nötig sein werden. Nach gescheiterten Verhandlungen über ein Mietobjekt sahen wir eine Möglichkeit, unsere benötigten Räumlichkeiten im Hause unseres lokalen Partners Elias Boaz Abu Zuluf einzubauen.
Die notwendigen baulichen Massnahmen an diesem Ort sind erheblich. Hingegen ist die Nähe zu Elias und seinem Shop für religiöse Souvenirs und der dazugehörenden Behindertenwerkstatt vorhanden. Die bestehenden Aktivitäten erfolgten vom ersten Tag an in Zusammenarbeit mit Elias und seinen Mitarbeitern. Elias trug von Anfang an die Mission auf seinen Schultern mit.
Schnell waren erste Gedanken für einen Grundriss vorhanden. Auch das professionelle Produktionslayout für die Bäckerei, welches von Konrad Mändli entwickelt wurde, fand darin Platz. Das Layout wurde auf eine Produktionsleistung von 400 kg Brot pro Tag innerhalb von acht Stunden Produktionszeit ausgelegt. Dies würde es uns in einem Zweischichtbetrieb auch ermöglichen, gegen 1000 kg Brot pro Tag zu fertigen. Geplant ist es, das heimische orientalische Pida-Brot herzustellen. Zusätzlich wird eine kleine Produktion von schweizerischen Backwaren integriert. Der durchschnittliche Brotkonsum in der Schweiz beträgt 143 Gramm pro Person und Tag. Da unsere Empfänger in der Auswahl der Speisen deutlich limitierter sind als der durchschnittliche Schweizer Konsument, gehen wir von einem durchschnittlichen Verbrauch von rund 200 Gramm pro Tag und Person aus. Bei einer Produktionsleistung von 400 kg pro Tag, wäre dies Brot für rund 2.000 Personen. Bei der heutigen Verteilungsmenge (85 kg/Tag) gehen wir von rund 400 bis 450 Menschen aus, die vom House of Bread täglich mit frischem Brot versorgt werden.
Da wir auch noch einen künstlerischen Anspruch in Bezug auf die Ausgestaltung der Lokalitäten haben und durch Bilder und Bibelzitate an das Wunder erinnern möchten, haben wir den lokalen Künstler und Architekten Firas Twemeh beigezogen.
Das House of Bread in Bethlehem wurde als Gesellschaft nach palästinensischem Recht im August 2019 gegründet. Sämtliche Aktivitäten in Bethlehem erfolgen seit diesem Zeitpunkt über diese speziell für diesen Zweck gegründete Firma.
Empfänger
Folgende vier Institutionen in Bethlehem werden mit dem Brot beliefert:
- SOS Kinderdörfer
- Haus der Jesuskinder
- Nationale Gesellschaft für Sehbehinderte
- Haus der Hoffnung
Zusätzlich werden private Haushalte mit Witwen, Waisen und behinderten Mitmenschen beliefert. Siehe Interviews.